Informationen

In diesem Bereich haben wir die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zusammengestellt und möchten Ihnen bereits einen Mehrwert durch Besuch unserer Seite bieten. Besonders interessant sind sicherlich die Veranschaulichungen von Zahlenangaben.

Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe

Zur besseren Verständlichkeit werden hier einige wichtige raumakustische Begriffe kurz erläutert:

Auralisation

Simulation der Raumakustik mit Hilfe von Computermodellen. Sie können bereits in der Planungsphase den Raum hören und mögliche Varianten vergleichen.

Flatterecho

(„Ping-Pong-Echo“) entsteht durch permanente Schallreflektion zwischen zwei parallel gegenüberliegenden schallreflektierenden Raumbegrenzungsflächen. Hierbei bewirken Überlagerungen von Schallwellen auch Pegelspitzen und Auslöschungen.

Flüstergalerie-Effekt

Schall wird in flachem Winkel an schallharten , auch besonders an nach innen gekrümmten (reflektierenden) Flächen über große Entfernungen fast verlustfrei übertragen.

Laufwegdifferenzen

Zeitunterschied zwischen Eintreffen des Direktschallanteils gegenüber dem Eintreffen des indirekt (über reflektierende Flächen) beim Zuhörer ankommenden Schallanteils.

Nachhallzeit T

Zeitspanne, in der ein Testsignal um 60 dB abfällt (durch Absorption an Raumbegrenzungsflächen und in der Luft) T soll ist von der geplanten Raumfunktion abhängig.

Raumeigenresonanzen

Kritische Frequenzen, bei denen der Raum aufgrund seiner Abmessungen und Raumgeometrie selbst ein schwingungsfähiges System darstellt (ähnlich wie der Korpus eines Musikinstrumentes). Eines der nach meiner Erfahrung am häufigsten unterschätzten raumakustischen Phänomene, besonders im tieffrequenten Bereich.

Schallabsorption

Verlust an Schallenergie bei der Reflektion an Begrenzungsflächen (und in geringem Maße auch in der Luft).

Schallabsorptionsgrad

Verhältnis der nicht reflektierten zur auffallenden Energie?( = 0 bei vollständiger Reflektion und 1 bei vollständiger Absorption „Schallschluckung“).

Veranschaulichung von Zahlenangaben

Luftschalldämmung
R’w subjektive Wirkung im benachbarten Raum
32 dB untere Grenze für Luftschalldämmung
37 dB normale Sprache verständlich
42 dB normale Sprache gerade noch verständlich
47 dB laute Sprache gerade noch verständlich; Melodien erkennbar
52 dB Radio normale Lautstärke gerade noch hörbar
57 dB normal eingestellter Radioapparat unhörbar; laut gerade noch hörbar
62 dB laut eingestellter Radioapparat unhörbar
Trittschalldämmung von Decken

Veranschaulichung von Zahlenangaben zur Wirksamkeit der Trittschalldämmung von Decken

 

L’n,w

TSM

Gehen

Möbelrücken

83

-20

gut hörbar

laut hörbar

73

-10

gut hörbar

gut hörbar

63

0

hörbar

gut hörbar

53

+10

schwach hörbar

hörbar

43

+20

unhörbar

schwach hörbar

Schallleistung

Veranschaulichung von Zahlenangaben zur Schalleistung

 

Art der Schallquelle Schalleistung in W Schalleistungspegel in dB (ca.)
Haushaltskühlschrank 0,000 000 1 50
Sprache (Unterhaltung) 0,000 01 70
Maximale Stimmleistung 0,001 90
Klavier 0,1 110
Presslufthammer 1 120
Großlautsprecher, Orgel 10 130
Alarmsirene 1 000 150
Düsentriebwerk 10 000 160
Düsentriebwerk (Nachbrenner) 100 000 170
Raketentriebwerk 1 000 000 180

Graphikenerläuterung

Messung der Nachhallzeit

Nach Abschaltung des Testsignals wird die Schallenergie durch Absorption an Raumbegrenzungsflächen und in der Luft abgebaut. Aus der Zeitspanne, die benötigt wird, bis das Testsignal um 60 dB abgefallen ist, wird die Nachhallzeit berechnet. Sie ist ein wichtiges raumakustisches Kriterium. Das Beispiel zeigt ein Messergebnis mit einer kurzen
Nachhallzeit (hier ein Tonstudio). Der Raum wirkt „trocken“. Die rechte Flanke der Pegelaufzeichnung ist „glatt“ (Die Einrückungen kennzeichnen nur die Zahlenachsen),
der Schall wird also gleichmäßig und zügig abgebaut.

So sieht ein „Flatterecho“ als Messgraphik aus

So sieht ein „Flatterecho“ als Messgraphik aus. Das Verständnis zu dieser Graphik wird besonders einfach, wenn man den Vergleich zum vorhergehenden Bild Nr. 01 zieht. Durch permanente Schallreflektion zwischen 2 parallel gegenüberliegenden schallharten Flächen entstehen durch Überlagerungen von Schallwellen Auslöschungen und Pegelspitzen. Die Sprachverständlichkeit wird erheblich vermindert. Die rechte Flanke der Pegelaufzeichnung ist nun ein auf und ab mit erheblichen Pegelschwankungen. (Die Messung stammt aus einem reklamierten Vortragsraum)

Darstellung der in Terzschritten gemessenen Nachhallzeiten in einem Tonstudio

Darstellung der im Frequenzbereich von 50 Hz bis 8.000 Hz in Terzschritten gemessenen Nachhallzeiten (rote Kurve) in einem Tonstudio. Solch ein Verlauf ist für kleinere Räume typisch. Der dicke schwarze Balken markiert den Toleranzbereich, in dem sich die Werte gemäß Studionorm bewegen sollten. Angestrebt wird ein möglichst linearer Frequenzgang im gesamten Frequenzbereich. Die grüne Linie markiert die berechnete Prognose der nach der Realisierung der raumakustischen Maßnahmen zu erwartenden Nachhallzeit.

Spectrum-Analyse

Die Graphik zeigt eine Spectrum-Analyse im Frequenzbereich von 12 Hz bis 31.500 Hz , um z.B. auffällige / störende Frequenzen genau eingrenzen und gezielte Gegenmaßnahmen berechnen zu können. (hier ein Sandstrahl-Gerät bei einem Zahnarzt mit auffälligem „zischen“ um 315 Hz) Die A-Bewertung des Schall-Ereignisses bildet in etwa die Charakteristik des Hörvermögens des menschlichen Ohres nach.

Die Nachbildung eines Raumes als CAD-Modell

Die Nachbildung eines Raumes als CAD-Modell (hier eine Theater-Studie) ermöglicht die genaue Ermittlung der räumlichen und zeitlichen Schallfeldstrukturen bereits in der Projektphase. Daraus sind Rückschlüsse auf die zu erwartende Nachhallzeit, die Sprachverständlichkeit, Laufwegdifferenzen und viele weitere raumakustische Parameter zu ziehen. Auch die „Hörbarmachung“ des (virtuellen) Raumes ist möglich. Sie können bereits in der Planungsphase verschiedene Ausstattungsvarianten und Raumgeometrien vergleichend hören und so zu fundierten Entscheidungen kommen.

Kontakt

Dipl.-Ing. Peter Karsten
Beratender Ingenieur – Ingenieurkammer Niedersachsen
Akustik-Analyse-Service

Steinecke 27
D-38112 Braunschweig

Betriebsnummern

 

DUNS Nr.:  33 – 184 – 3732

Steuernummer:  13/121/10713